
Innovations- und Unternehmensstrategie
In vielen Untersuchungen zeigt sich: in den erfolgreichsten Unternehmen wird Innovation als Teil der Unternehmensstrategie gesehen und gelebt, die Innovationskraft beruht auf dem bewussten Management der Kernkompetenzen. Daraus schöpfen Top-Innovatoren entscheidende Effizienz- und damit Wettbewerbsvorteile und steigern nachhaltig ihren Unternehmenswert.
SINN Smart INNovation® betrachtet dementsprechend Innovation aus ganzheitlicher Unternehmenssicht. Kernthema ist die Einbindung der Innovationsstrategie in die Unternehmensstrategie bei ausgewogener Kernkompetenz- und Kundenorientierung.
Unternehmensstrategien entstehen aus der Analyse des Unternehmens und seines Umfeldes sowie der Bewertung von Chancen, Risken, Potentialen und kritischen Erfolgsfaktoren. Sie beinhalten z. B. folgende Themen:
- Positionierung und Entwicklungsrichtung des Unternehmens und seiner Geschäftsfelder
- Aufbau nachhaltiger Wettbewerbsvorteile bzw. einer starken Marktposition
- Konzentration knapper Ressourcen (Personal, Kapital, etc.) auf die aussichtsreichsten Geschäftsfelder
- Ausbau des Kerngeschäftes, Aufbau neuer, attraktiver Geschäftsfelder oder Rückzug aus unattraktiven, verlustbringenden Geschäftsfeldern
Zu diesen Themen werden je nach strategischer Perspektive Festlegungen getroffen. Die Perspektive (bzw. Management-Lehre) hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte von der Markt- über die Ressourcen- zur Wertorientierung gewandelt.
Nach Michael E. Porters marktorientiertem Ansatz lassen sich z. B. Kostenführerschaft oder Differenzierung (jeweils branchenweit oder in einer Nische) als dominierende Strategielinie festlegen. Gary Hamel und C.K. Prahalad stellen dazu ergänzend (nicht alternativ!) die ressourcenorientierte Sicht dar. Ihre Strategieempfehlungen zielen mit Blick auf bestehende oder neue Märkte auf den Ausbau bestehender oder Aufbau neuer Kernkompetenzen sowie deren Nutzung in neuen Geschäftsfeldern.
Wenig überraschend zeigt sich schließlich, dass statt einer einseitigen Orientierung eine ganzheitliche Sicht anzustreben ist, in die auch die Innovationsstrategie schlüssig zu integrieren ist.
Themenbereiche der Innovationsstrategie sind z. B. die Quellen der Innovationen (eigene oder zugekaufte Entwicklungen), die Art ihrer Kommerzialisierung oder die technologische Leistungsfähigkeit (Tiefe und Breite des Ressourceneinsatzes). Je nach strategischem Timing von Entwicklung und Verwertung kann sich ein Unternehmen als Pionier, als früher oder später Folger positionieren.
Etwas anders kategorisiert z. B. Booz Allen Hamilton 2007 drei Typen von Innovationsstrategien: „Need Seekers“ beziehen Kunden proaktiv in die Definition innovativer Produkte ein, die sie als Pionier in den Markt einführen. „Market Readers“ befriedigen im Markt existierende Bedürfnisse mit inkrementellen Entwicklungen. „Technology Drivers“ nutzen technologische Fortschritte sowohl für inkrementelle als auch für radikale Innovationen. Keine der drei Strategien ist gegenüber den anderen im Vorteil. Entscheidend ist vielmehr die kohärente Ausrichtung aller Fähigkeiten und Aktivitäten auf die jeweils gewählte Strategie.
Quellen:
- W. Wohinz, S. Embst, N. Mitterer: Betriebliches Innovationsmanagement. Skriptum, Institut für Industriebetriebslehre und Innovationsforschung, Technische Universität Graz, 2009
- Ph. Goos, S. Hagenhoff: Strategisches Innovationsmanagement: Eine Bestandsaufnahme. Arbeitsbericht Nr. 11/2003, Georg-August-Universität Göttingen
- B. Jaruzelski, K. Dehoff: The Customer Connection: The Global Innovation 1000. Booz Allen Hamilton, 2007
- P. Leinwand, C. Mainardi: The Coherence Premium. In: Harvard Business Review, June 2010